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Serie Mondstation Ovillon (Walter)
Autor Henry Walter
(Kurt Roecken)
Titel Mondstation Ovillon
Utopischer Roman
Verlag Delta Verlag
Bischofswiesen - Berlin
Jahr 1950
Originaltitel Ruf vom Mond + Mondsender LB 11
Originaljahr 1947
Titelbild Emil K. Wille
Titelbild 2 Emil K. Wille
Das (c) der Texte und Titelbilder liegt
bei den Verlagen, Autoren und Künstlern
Daten zuletzt bearbeitet
von
Alfred Beha

HENRY WALTER
[ Kurt Walter Roecken (1906-1985) · alias C. V. Rock ]

MONDSTATION OVILLON
[ Bearbeitete Neuausgabe von "Der Ruf vom Mond" und "Mondsender LB 11" mit verändertem Schluß" ]

Das Problem, den Erdball mit einem raketengetriebenen Weltraumfahrzeug zu verlassen, scheiterte bisher stets daran, daß die Andrucke für die menschlichen Organismen zur Überwindung der Schwerkraft unerträglich sind. Dr. Groney, ein dem Raum ergebener Physiker, bringt es fertig, eine die Schwerkraftstrahlen abschirmende Flüssigkeit zu entwickeln.

Immer wieder versuchen waghalsige Abenteurer, mit den alten Brennstoffraketen in den Raum vorzustoßen. Der Chicagoer Journalist Ambrose, ein sympathischer, gerader Naturbursche, treibt zusammen mit der Besitzerin des wasserstoffgetriebenen Raumfahrzeuges "Hugo I" zwischen Mond und Erde, da die Höhenstrahlung die Treibstofflast explodieren ließ. Die reichlich humoristisch gefärbten Hilferufe Ambroses können nicht über den Ernst der Lage, in der sich die beiden Überlebenden befinden, hinwegtäuschen.

Die Menschheit besitzt keine Raumerfahrung. Dennoch wagt Dr. Groney, dem kein Allfahrzeug zur Verfügung steht, die Tauchtanks eines gewöhnlichen U-Bootes mit seiner Schwerefreiheits-Lösung zu füllen, um die Besatzung von "Hugo I" zu entsetzen.

Das gelingt auch, und gemeinsam fliegt man zum Erdmond, wo man eine Kolonie von Martiern antrifft, welche dort drei Jahrhunderte zuvor bereits die Erdmondstation Ovillon gründete.

Die Erdlinge geraten in eine Mars-Revolution hinein, die auf unserer Luna ihren Anfang nimmt, und erleben Seltsamstes. Die Mars-Revolutionäre laden den amerikanischen Journalisten Ambrose als einzigen Erdmenschen ein, sie zum Mars zu begleiten.

Auf dem Mars aber findet Ambrose als größte und ungeahnte Überraschung drei Zeitgenossen Napoleons I., welche auf diesem Planeten durch eine Verjüngungsbehandlung nicht altern konnten . . . . Dieser Roman stellt die Inkarnation einer Utopie dar, wie kein Wells, kein Dominik sie ersinnen durfte, da zu Ihren Zeiten nicht einmal der Keim zu solchen Entwicklungsmöglichkeiten gegeben war. Henry Walter, von dem hiermit erstmalig eine Utopie in Deutschland verlegt wird, schöpft sein Wissen aus den Entwicklungen der Raumschiffahrts-Klubs, aus einer umfaßenden Kenntnis der Physik und formt an Bord des kühnsten aller Flugzeuge, auf dessen Rumpf der Name "Phantasie" geschrieben steht, ein Zukunfts-Weltbild von unwahrscheinlicher Kraft.

Impressum (Auszug): © by Delta Verlag Bischofswiesen/Obb., Berlin-Schöneberg · Schutzumschlag und Einbandentwurf: K. Wille, Berchtesgaden-Stangass · Druck: Langenscheidt K.-G. Berchtesgaden-Strub.

DELTA-VERLAG - BISCHOFSWIESEN / OBB. · BERLIN-SCHÖNEBERG

[ Bearbeitete Neuausgabe | 1950 | 319 S. | 20 x 13,5 · Hellblauer Leinenband m. Deckelvignette u. Rückentitel und farb. ill. SU: DM 6,80 ++ 19 x 12,5 · Lachsfarbener Leinenband m. goldgeprägtem Rückentitel | mit Verlags-Werbung für den Roman "Dünn wie eine Eierschale" von Rudolf H. Daumann (50. Tsd.) ] +=

[ Bloch² # 3300 (falsch als EA) | Illmer-269 (falsch als EA) | Serowy # 1029-7 | ddb+ ]

[ Uwe Luserke: "Jetzt ist mir etwas aufgefallen, und zwar der Roman MONDSTATION OVILLON! Es kam mir so vor, als ob der einfach eine Zusammenfassung von RUF VOM MOND darstellt und einen zum Happy End abgeänderten Schluß enthält!"
C. V. Rock: "Ja, ich glaube, ja. Das eine war in Österreich erschienen, das andere in Deutschland, da hat der Leibuchverleger verlangt, ich solle das so für eine deutsche Ausgabe machen."
(Quelle: Uwe Luserke "Interview mit C. V. Rock" - siehe unten)

Rezensionen / Materialien:

  • "Der Titel dieses utopischen Romans sagt schon, daß der Autor sich auf das Gebiet der Fabel begeben hat. Wie lange noch und eine Mondstation wird Wirklichkeit! Eine äußerst humorvolle Art zu schreiben, die auch durch die ganze Handlung hindurch nicht ein einziges Mal die Spannung vermissen läßt, die man von einem utopischen Roman über die Weltraumfahrt erwartet!"
    ("Badisches Tageblatt" - um 1950 - Quelle: Delta-Verlag)

  • Uwe Luserke "Der Mann, der vor Utopia war . . . Ein Interview von C. V. Rock, Deutschlands dienstältestem Science Fiction Autor" in: "MAGAZIN für Abenteuer-, Reise- und Unterhaltungsliteratur" # 26 / 2. Quartal 1980. Herausgegeben von Thomas Ostwald. Verlag A. Graff, Braunschweig (S.18-28) | auch in: "Solaris" # 1 (Mai/Juni 1982 - S. 13-18) und in: "Hans Joachim Alpers (Hg.): "Science Fiction Almanach 1987". 1986: Moewig SF # 3724.

  • Jörg Weigand "C. V. Rock - Lust am präzisen Ausdruck" in: Jörg Weigand: "Das weite Feld der Phantasie. Aspekte deutschsprachiger Unterhaltungsliteratur. 111 Aufsätze aus 28 Jahren." 1996: EDFC, Passau ("Fantasia 101/102"). Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht in "JMS-Report" # 3 / 1994.

    "Diese SF erschien nicht nur unter C. V. Rock, sondern unter diversen anderen Pseudonymen wie "Henry Walter", "Cecil V. Freed" und "Edgar T. Sterling". Hervorzuheben sind vor allem die Jugendserien, die er für die Verlage Engelbert in Balve und Fischer in Göttingen schrieb; dagegen fällt seine Erwachsenen SF stark ab. Stilistisch trocken und in der Charakterzeichnung wenig überzeugend, konnten sich diese Bücher beim Publikum nicht durchsetzen und sind heute wohl zu recht vergessen."
    (Jörg Weigand, 1994)

  • Roman Sander: "C. V. Rock" in: Joachim Körber (Hg.): "Bibliographisches Lexikon der utopisch phantastischen Literatur". Corian Verlag, Meitingen. Lose-Blatt-Sammlung: 74. Erg. Lfg. Nov 2004 (Biographie: 5 Seiten · Bibliographie: 26 Seiten) | auch in: Klaus Peter Walter: "Lexikon der Kriminalliteratur". Corian Verlag, Meitingen. Lose-Blatt-Sammlung.