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Autor Edwin E. Moeller
(Hanns Kurth)
Titel Adolf Hitler - Mein Frieden
Verlag Reihenbuch-Verlag GmbH
Frankfurt am Main
Jahr 1952
Titelbild Rolf Wansart
Titelbild 2 Nick
Nachdrucke
  • 2011: Edwin E. Moeller: "Adolf Hitler - Mein Frieden · Ein satirisch-utopischer Roman" · "Edition Verbotene Zone" # 6 · April 2011: Unitall Verlag, Salenstein, Schweiz (Vertrieb: HJB Verlag & Shop, Radolfzell) · © 2011 · HC · 238 S. · Cover: Nick (Russia).
    "Das brillante Werk erschien erst- und einmalig im Jahr 1952 und gilt mittlerweile als das gesuchteste SF-Leihbuch. Kaum jemand hat dieses Werk in seiner Sammlung." (HJB)
    "Die Edition Verbotene Zone ist eine Reihe, in der unbequeme Autoren unorthodoxe Schriften verfassen können. In unregelmäßigem Abstand sollen so Alternativwelten, Utopien und Dystopien jenseits der verordneten Seligkeit eine Veröffentlichungsplattform finden." (HJB)
     
  • Das (c) der Texte und Titelbilder liegt
    bei den Verlagen, Autoren und Künstlern
    Daten zuletzt bearbeitet
    von
    Alfred Beha

    EDWIN E. MOELLER
    [ Hanns Kurth (1904-1976) ]

    ADOLF HITLER - MEIN FRIEDEN
    [ Covertitel: "Mein Frieden" ]

    "Wir haben den Krieg liquidiert. Wir sind in die zweite Phase der Bewegung eingetreten, es ist die des Friedens."

    Diese Geschichte ist kein Tatsachenbericht, sie ist erdacht, ist eine "fiction", wie die Amerikaner es nennen, aber nehmen sie diese Fiktion ernst, sie könnte sehr wohl wahr sein.

    Wir zitieren aus der Encyclopaedia Britannica Band 11, Absatz "Hitler, Adolf". Dort heißt es: "In einem Wirrsal von Geheimnis und Gerücht verblieben die genauen Umstände von Hitlers Ableben in Dunkel gehüllt. Keiner der verkohlten Körper in der zerstörten Reichskanzlei wurde mit Bestimmtheit als der des Führers identifiziert."

    Das Lexikon erwähnt dann weiter, daß der russische Marschall Schukow am 9. Juni 1945 mitteilte, Adolf Hitler habe Eva Braun geheiratet und sei vielleicht mit einem Flugzeug entflohen. Aber ein Bericht des Alliierten Kontrollrates vom 1. November 1945, beruhend auf von britischen Offizieren des Intelligence Service gesammelten Einzelheiten, erklärte, daß Hitler und Eva Braun am 30. April 1945, kurz nach 2.30 Uhr nachmittags gestorben seien und daß man ihre Körper vor dem Bunker verbrannt habe.

    Ein exakter Beweis dafür, daß Hitler tatsächlich am 30. April 1945 den Tod gefunden hat und gemeinsam mit Eva Braun verbrannt worden ist, liegt nicht vor.

    Freilich ist auch die gegenteilige Behauptung, daß Adolf Hitler noch lebe, nicht zu beweisen, es liegen keine Stützen für eine solche Annahme vor. Aber eine ganze Anzahl, eine erschreckend große Anzahl von Beweisen dafür ist zu erbringen, daß Adolf Hitler in der Tat nicht tot ist, sei er auch nur noch in dem lebendig, was seine "Idee" oder die "nationalsozialistische Weltanschauung" genannt wird.

    Sie ist noch lebendig, unheimlich lebendig, und darum ist es nicht abwegig, sich mit der Eventualität eines Weiterlebens Adolf Hitlers und seiner in solchem Falle denkbaren Wirksamkeit zu beschäftigen.

    Der vorliegende Roman ist ein kritisch-satirisches Werk mit ernstem Hintergrund, bei dem "Geheilte" und "Nicht-Geheilte" sich des bitteren Humors nicht verschließen können.

    Der Roman könnte die Schilderung der zweiten Karriere Hitlers darstellen, wenn Marschall Schukow mit seinem am 9. Juni 1945 offenbarten Zweifel Recht behalten hätte.

    Impressum: © 1952 by Reihenbuch-Verlag GmbH. Frankfurt am Main · Graphische Gestaltung: Rolf Wansart, Frankfurt am Main · Gesamtherstellung: Main-Echo, Kirsch & Co. GmbH., Aschaffenburg.

    REIHENBUCH-VERLAG GMBH - FRANKFURT AM MAIN

    OA | 1952 | 288 S. | 19 x 13 | Roter Leinenband m. goldgeprägtem Rückentitel, goldgeprägter Deckelvignette, farbigem Kopfschnitt (siehe Cover 2 links) und illustriertem Schutzumschlag (siehe Cover 1): DM 12,80 | Supronyl m. SU | mit einem Vorwort des Verfassers (siehe unten) ]

    [ Illmer-189 | dnb+ ]

  • Das Buch wurde im Jahr 1953 von der "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" indiziert.
    (Jörg Weigand: "Träume auf dickem Papier" · 1995: Nomos Verlag, Baden-Baden)

  • "Das wohl gesuchteste SF-Leihbuch".
    (Utopica und Jörg Weigand)

    Klappentext der Unitall-Ausgabe:

    Im Jahr 1952 lebt "der Führer" noch. Auf der Flucht aus dem zerstörten Berlin '45 ist er in Grönland gestrandet und bewohnt eine neue Reichskanzlei, geschaffen aus Eis. In den Jahren seines Exils hat Hitler sich ausgiebig Gedanken darüber gemacht, warum seine Idee scheiterte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind verblüffend - nicht zuletzt für ihn selbst. Als die Amerikaner auf Hitlers neues Domizil aufmerksam werden und eine Kampfgruppe nach Grönland entsenden, um Hitler und seine Vertrauten festzunehmen, schöpft er neue Hoffnung - auf ein "Comeback" mit einer neuen Marketingidee . . .

    Rezensionen / Materialien:

  • "Eine astreine Parodie: am 7.April 1952 fischt ein amerikanisches Schiff eine Flaschenpost aus dem Meer, der zuerst ein übelriechender brauner Dunst und dann ein Brief entquillt, geschrieben auf authentischem Papier aus der Berliner Reichskanzlei, mit Pleitegeier und Siegel.

    Inhalt: Hitler lebt - er ist per Flugzeug geflüchtet und im nördlichen Grönland notgelandet. Eine bis an die Zähne bewaffnete Expedition mit Geheimagenten und allem Drum und Dran entdeckt tatsächlich eine höchst erstaunliche Ansiedlung: nicht einfach Iglus, sondern eine Reichskanzlei aus Schnee und Eis.

    Drinnen: "A.H.", aber diesmal "von Kopf bis Fuß auf Frieden eingestellt". Er glaubt mittlerweile zu wissen, warum er den Krieg verloren hat: zu viele reinrassige Arier. Reinrassig, meint er, ist gar nicht gut, viel stärker und besser sind Mischlinge, man sehe sich nur mal bei Hunden und Vollblutpferden um - alles Kreuzungen (folgerichtig laufen draußen blonde Eskimokinder rum). Um der Welt den ewigen Frieden zu bringen (dazu glaubt er sich ausersehen - unter "ewig" macht er´s nicht), muß er dafür sorgen, daß alle Menschen sich vermischen, vor allem die Juden, die muß man zwangsweise vermischen. Und so kommt es am Ende, wie es eben kommen muß . . .

    Von kabarettistischer Raffinesse. Das Buch wurde damals gleich nach Erscheinen verboten - zu Unrecht. Der Autor läßt nie einen Zweifel daran, daß dieser vor Frieden geradezu triefende Hitler nach wie vor ein gefährlicher Irrer ist, der ohne Rücksicht auf Verluste sein Ziel verfolgt. Er macht ihn lächerlich, ohne ihn zu verharmlosen - ein Kunststück ganz besonderer Art. Die Dialoge sind messerscharf, die Situationskomik ist umwerfend, aber das Lachen bleibt einem mit tödlicher Sicherheit im Halse stecken. Dieser Roman hätte eine Neuauflage wahrlich verdient!"

    (Marianne Sydow auf "villa-galactica.de")

    Vorwort des Verfassers:

    "Adolf Hitler - dieser Name zwingt die Erinnerung herauf an so Furchtbares, an so unsagbar Grauenvolles, daß es aus begreiflicher innerer Abwehr heraus die meisten nicht wahrhaben möchten.

    So unvorstellbar sind die Ausmaße des mit dem Namen Adolf Hitler unlösbar verbundenen Geschehens, daß es nahezu unbegreiflich und fast unübersehbar ist.

    Aber nicht darin allein wurzelt das offenkundige Bestreben, vom Gewesenen nichts mehr zu hören. Auch Angst vor der Wahrheit liegt darin. Aber nur wer diese Angst zu überwinden vermag, kann wieder mutig leben!

    Das aber tut Deutschland not!

    Die Persiflage, die Satire hat Eigenschaften, zusammenzufassen, übersichtlich machen zu können. So ernst auch alles ist, was mit dieser Erscheinung von düsterer Dämonie - Adolf Hitler - zusammenhängt, auch ihr gegenüber hat die Persiflage, die Satire ihr Recht. Weil sie komprimieren und das Wesentliche scharf beleuchten kann, weil sie selbst im Grauenvollen noch das Lächerliche zu zeigen vermag, weil sie wirkungsvoller enthüllt, als die reine Tatsachenschilderung.

    Nur die Persiflage, nur die Satire können zu jenem Lachen führen, das befreit. Selbst wenn es, wie im Fall Adolf Hitler nicht anders möglich, nur ein bitteres Lachen sein kann.

    Aber auch das bittere Lachen entspringt der befreienden Erkenntnis. Sie, und nur sie allein, ist der Zweck dieses Buches.

    Der Verfasser." (zitiert nach der "Unitall"-Ausgabe)