GERT SANDOW [ G. / G. J. / Gerd / Gert Sandow = Joachim Puhle (*1929) ]
NEUTRONEN-BOMBER SF-Roman
Da ging es neulich durch alle Zeitungen: Es ist einer großen Nation gelungen, wesentliche Fortschritte auf dem Wege der Entwicklung der Neutronen-Bombe zu machen. Sie - die neue Bombe - hat den Vorzug, daß sie nur eine relativ geringe Zerstörungskraft für Städte, Anlagen und Gebäude hat, ihre Wirkung ist so beschnitten, daß sie "nur" noch die Menschen tötet . . .
Neutronen-Bomber, das ist das Thema für die neueste Arbeit unseres Autors.
Grauenhaft ist die Situation für die im Südpolar-Gebiet auf dem Marsch befindliche Expedition, als in einer Entfernung von etwa 150 km eine Atombombe ihren unverkennbaren Rauchpilz in den Himmel jagt.
Was ist hier geschehen, hat ein Atomkrieg begonnen, von dem in der äußerlich friedlichen Welt niemand etwas geahnt hat? Blitzartig durchfährt die Männer der Expedition eine Erkenntnis: Für sie ist es in Sekundenschnelle zu Ende. Was die Druckwelle, wenn sie ihren Standort erreicht hat, überlassen wird, wird die nachfolgende Strahlung fressen. Da saust es auch schon heran, ein Taifun, wie man ihn sich wilder nicht vorstellen kann . . . und dann wieder Ruhe, unheimliche Ruhe . . . Wo bleibt die gefürchtete Strahlung?
Einer faßt sich und eilt an das Funkgerät. Ruf auf Ruf jagt der Taster in den Äther, aber es kommt keine Antwort . . . doch da, endlich . . . Aber diese Antwort ist nur eine recht drastische Aufforderung, das Funken einzustellen, wenn nicht Schlimmeres geschehen soll. Verwirrt schaltet der Funker nun nur noch auf Empfang. Die Radarschirme beobachten in die Runde. Da, jetzt haben sie ein Objekt im Peilstrahl, doch schnell ist es wieder verschwunden . . .
Nach einem mühsamen Marsch erreicht die Expedition dann endlich ihre Base, doch hier empfängt sie eine unheimliche Stille. Zwar scheint alles äußerlich intakt, aber - Grauen und Angst erfaßt die harten Männer - alle Menschen hier sind tot ...
Was ist geschehen . . . ?
Es ist eine unheimliche Geschichte, die uns Gert Sandow hier erzählt. Sind seine Phantasien von heute mögliche Wirklichkeiten von morgen? Über viel Rätselhaftes klärt uns der Autor noch auf und doch nehmen die Rätsel kein Ende.
BEWIN-VERLAG / B. WINTERBACH K.G. | Menden/Sauerland
[ NA - Erweiterte Buchausgabe | o. J. (1963) | 254 S. | 18,5 x 12,5 | Farb. ill. Supronyl m. SU: DM 7,60 | mit einer Werbeseite der SF-Club Dachorganisation EUROTOPIA ] +
[ TG # 31 - Juli 1963 | Illmer-222 | Serowy 1058-4 | dnb+ ]
Materialien / Rezensionen:
Jörg Weigand: "Joachim Puhle" in: "Bibliographisches Lexikon der utopisch-phantastischen Literatur" · Corian-Verlag, Meitingen · Lose-Blatt-Sammlung · 70. Erg. Lfg. Mai 2003:
". . . Zuerst nachweisbar als SF-Autor ist Joachim Puhle im Jahr 1961; damals veröffentlichte er unter dem Pseudonym ,,John Le" in der Reihe "Utopia-Zukunftsromane" SIGNALE AUS DEM WELTALL und SCHLACHT IM UNIVERSUM, zwei Space Operas in der Machart der damaligen Zeit. Im gleichen Jahr erschien auch noch VERWEGENE LANDUNG von "Gerd Sandow". Dieses Pseudonym, auch "Gert Sandow", "G. Sandow" und "J. G. Sandow" geschrieben, sollte sein eigentlicher Aliasnamen für Science Fiction werden . . ."
"Puhle hat es immer geschickt verstanden, sich zu vermarkten. So bot er etwa das Manuskript NEUTRONENBOMBER parallel dem Pabel-Verlag und dem Bewin-Verlag an. Beide Verlage veröffentlichten den Roman im gleichen Jahr 1963: Pabel unter dem Pseudonym "Fred Morgan", Bewin unter "Gert Sandow". Puhle gelang es, auch, frühere Heftromane im Bewin-Verlag als Leihbuch noch einmal erscheinen zu lassen, etwa DIE SCHATTENLOSEN oder HOHLWELT SOLARIA . . . "
Anmerkung zum Pseudonym "Fred Morgan":
Bei dem Pseudonym "Fred Morgan" handelt es sich um ein Verlags-Pseudonym. So ist der zweite bei Pabel unter dem Namen "Fred Morgan" erschienene Roman "Atomfeuer über dem Pazifik" (UG # 190) ein gekürzter Nachdruck des 1959 im Verlag Neues Leben Berlin (DDR) erschienenen Buches von Kurt Herwarth Ball mit gleichem Titel. Kurt Herwarth Ball ist wiederum das Pseudonym der Autoren Joachim Dreetz & Lothar Weise.
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