GERT SANDOW [ G. / G. J. / J. G. / Gerd / Gert Sandow = Joachim Puhle (*1929) ]
GOROD
Es gibt nur Gorod - Gorod ist das Leben. Gorod ist die Welt. Es gibt nichts anderes als Gorod. Wer in Gorod geboren wird, wird in Gorod auch sterben. Gorod ist der Inbegriff des Daseins überhaupt. So war es gestern, ist es heute und wird es morgen sein . . .
Und doch: Fred Morgan ist anderer Meinung. Er ist ein junger Gymnasiast, intelligent dazu, und er findet sich nicht damit ab, daß der Mensch - und mit ihm Milliarden, die seit Ewigkeiten Gorod gehören - nichts anderes erreichen können, als nur in einer der sieben Sektionen zu leben. Und er steht nicht allein mit dieser Ansicht.
Fred und sein Freund sitzen nun im Revier I des 432. Bezirks. Inspektor Hunter kann es nicht fassen, daß die jungen Leute zurückgekommen sind. Die beiden aber kamen zurück. Natürlich stimmt etwas nicht . . .
Es dauerte Tage, bis Hunter herausbekam, daß die beiden in eine Revolution verwickelt waren. Aufstände, Revolten gab es immer mal. Der Erfolg war stets gleich Null. Seit Jahrtausenden - seit Gorod besteht . . .
Fred und Igor aber interessiert die Revolution nicht. Sie nutzen sie lediglich für ihren Plan aus. Denn . . . Gilgamesch baute Uruk . . .
Eine geradezu phantastische Geschichte. Die Existenz Gorods mag gar nicht so weit hergeholt sein. Man erinnere sich z. B. an die Bestrebungen, Großstadtbezirke einzuordnen. Was kommt da eines Tages heraus? Gorod . . . ?
Im Hintergrund aber, durch die Geschichte ins Blickfeld gebracht, ist stets das Menschliche, denn auch die Zukunft muß vom Menschen gestaltet werden - nachdem es - seien wir ehrlich - in der Gegenwart oft nicht recht klappt.
BEWIN-VERLAG / B. WINTERBACH K.G. · Menden (Sauerland)
[ OA | o. J. (1966) | 256 S. | 18,5 x 12,5 | Farb. ill. Supronyl m. SU: DM 8,80 | mit SF Verlagsprogramm auf dem hinteren Buchdeckel ] +
[ TG # 49 - Nov/Dez 1966 | Illmer-221 | Serowy # 1058-31 | dnb+ (~1967) ]
|