GERT SANDOW
[ G. / G. J. / J. G. / Gerd / Gert Sandow = Joachim Puhle (*1929) ]
DIE LETZTEN DER SARAGOSSA S. F.-Roman
Am 30. Juni 2068 n.C., um 15.10 Uhr Weltzeit (Greenwich-Time) verließ das Aussiedlerschiff "UN SS-CT-121 SARAGOSSA" den Orbit des Mondes mit dem Ziel Planet Sella-II, irgendwo im Aldebaran-Sektor, rund 50 Lichtjahre entfernt. Als Reisezeit wurden 75 Jahre veranschlagt, denn Lichtgeschwindigkeit zu erreichen war, wie schon die Formeln der Einsteinschen Relativitätstheorie beweisen, ausgeschlossen.
Kommandant des 121. Auswanderungsschiffes war Commodore Howard Socharew, ein energischer, etwa dreißigjähriger Mann. Er war einer der ältesten an Bord. Expeditionsleiter war Dr. bio-spatium Igor Dupont, nur ein Jahr jünger. Zu einer Zeit, die sich nicht mehr exakt ermitteln ließ, ereignete sich in der Sektion FU-XI der "Saragossa" eine katastrophale Explosion. Das Ausmaß der Katastrophe zeichnete sich erst nach Jahren ab. Aber die Schiffsführung verschwieg es, um die sonst unausbleibliche Panik zu vermeiden. Das gelang auch. Aber . . .
Die Chronik der terranischen interstellaren Auswandererbehörde registrierte im Jahre 2170, daß von den vor einhundert Jahren gestarteten 140 Schiffen 133 nachweislich ihre Ziele erreicht hatten. Das war eine erheblich größere Prozentzahl als die kühnsten, optimistischsten Hoffnungen erwarten ließen. Deshalb wog es nicht so schwer, daß man vom Verbleib der fehlenden sieben nichts wußte. Die Chronik wurde ergänzt, und man notierte hinter der Eintragung "UN SS-CT-121 SARAGOSSA" den Vermerk "Verschollen; wahrscheinlich Totalverlust".
Aber die "SARAGOSSA" trieb im Raum, seit mehr als 12 Generationen, denn andere Zeitmesser besaßen keine Gültigkeit mehr ...
BEWIN-VERLAG / B. WINTERBACH K.G. | Menden (Sauerland)
[ OA | o. J. (1968) | 255+1=256 S. | 18,5 x 12,5 | Farb. ill. Supronyl m. SU: DM 8,80 | Mit Science Fiction Verlagsprogramm auf dem hinteren Buchdeckel ] +
[ TG # 56 - März-Mai 1968 | Illmer-221 | Serowy # 1058 | dnb+ ]
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