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Autor |
Charles Grey (Edwin Charles Tubb) |
Titel | Die zweite Macht Utopischer Roman |
Verlag |
Hönne Verlag Balve (Gebr. Zimmermann) |
VerlagsNr. | 646 |
Jahr | 1958 |
Originaltitel | Charles Grey: Enterprise 2115 (1954: Merit, London) E. C. Tubb: The Mechanical Monarch (1958: Ace Books, New York) |
Originaljahr | 1954 |
Übersetzer | Botho Rainer Doddenhof |
Titelbild 2 | Karl Stephan |
Nachdrucke |
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Das (c) der Texte und Titelbilder liegt bei den Verlagen, Autoren und Künstlern |
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Daten zuletzt bearbeitet von Alfred Beha |
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CHARLES GREY "Utopia-Spitzenklasse" - das ist besonders für diesen Roman ein Wertbegriff! Botho-R. Doddenhofs Übersetzung bringt die Elemente eines Themas zur besten Wirkung und wenn Begriffe der Parapsychologie auftauchen, ist dieses Einfühlungsvermögen von größtem Wert. Der Autor ist hier erstmalig in der deutschen Übersetzung erschienen. Sein Roman ist einer der besten, die wir bisher kennenlernten. Ein sehr zu empfehlendes Buch!" " ... Zu Beginn der fünfziger Jahre erlebte Großbritannien einen gewaltigen Science Fiction-Boom, nicht nur bei den Magazinen, sondern auch bei den Taschenbüchern und Taschenheften ... ... sein Debut als Roman- (und Story-) Autor gab E. C. Tubb 1951 ... sein Ausstoß van Geschichten war in den frühen fünfziger Jahren ganz enorm ... Die Anzahl der Pseudonyme (mehr als fünfzig), die er für seine Stories verwendete, war ebenso beachtlich wie die Bandbreite der Periodika, in denen sie erschienen ... ... (1953) und im darauffolgenden Jahr sahen auch die Romane Veröffentlichung, die unter dem Pseudonym "Charles Grey" erschienen und von den meisten Kritikern als qualitativ bessere Arbeiten, die Tubb in diesen Jahren schrieb, angesehen werden ... Enterprise 2115, der beste von diesen acht Romanen. In ihm kehrt ein Raumfahrer, nachdem er 200 Jahre tiefgefroren im All trieb, wiederhergestellt zur Erde zurück, einer Welt, die von Frauen regiert wird, in der eine Maschine die Zukunft vorhersagt und die Handlungen einer ganzen Welt mit niederschmetternder Genauigkeit bestimmt. Seine Ankunft stört das festgefahrene Gefüge, er muß sich entweder anpassen oder vernichtet werden - doch er stellt sich auf eigene Füße und entdeckt das Geheimnis der Vorhersagemaschine." " ...Dieser Roman ist hier, 1960, das letzte Mal auf Deutsch erschienen. Was ein echtes Manko ist. Neben der klassischen Buck-Rogers-Story über einen im All hibernierenden Astronauten und dem ebenso klassischem Topos einer weltumspannenden Computer-Gesellschaft finden sich hier einige Topoi, die mich eher an die 70er und 90er erinnern, denn an die 50er. Zunächst einmal die matriarchalische Gesellschaft, die Tubb als Zivilisation des Jahres 2115 präsentiert. Er stellt den Übergang von einer männerdominierten Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt als soziologisch-demographisch zwangsläufige Entwicklung nach einem Atomkrieg dar und vermeidet jegliche Gender-Propaganda. Auch beschreibt er diese frauendominierte Gesellschaft als nicht anders als das damalig realexistierende Patriarchat, was mich persönlich doch etwas stutzig macht. Frauen denken anders als Männer, Tubb war das weder bewusst noch stellt er dies in seiner Geschichte dar. Auch die Dominanz der (männlichen) Rebellen und das Sie-reiten-in-den-Sonnenuntergang-Ende hat mir persönlich nur eingeschränkt gefallen. Aber es sollte ja auch noch 35 Jahre dauern, bis die Emanzipation sich in den SF/F-Geschichten wirklich durchgesetzt hat. Der Roman ist also diesbezüglich seiner Zeit vielleicht etwas voraus, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die zweite Sache, die ich bemerkenswert finde, ist die These, daß sich alles auf der Erde exakt voraussagen lässt, wenn man alle Einflussmöglichkeiten kennt. Dies ist sozusagen die Newtonsche Prä-Quantenmechanik-Sicht, die beispielsweise Heinlein mit seinen spieltheoretischen Anmerkungen konterkariert. Rosslyn als nicht im System enthaltener Störfaktor erzeugt falsche Berechnungen des Großcomputers und stellt somit eine der wenigen logischen Begründungen für die Errichtung einer Big-Brother-Diktatur dar. Was mich aber am stärksten überrascht hat, ist die Beschreibung des Hochladens eines menschlichen Geistes in einen Computer. Tubb beschreibt hier einen SF-Topos, der meines Wissens erst Jahrzehnte später im Cyberpunk wieder aufleben sollte. Beziehungsweise meiner Kenntnis nach dort neu erfunden wurde. Comain, der Mensch, entwickelte einen Computer, in den er seinen Geist hochlud - und dieser Computer wird ebenfalls als "Comain" bezeichnet. Meines Wissens ist das die früheste Darstellung einer solchen Computer-Mensch-Symbiose oder gibt es noch ältere?" |
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